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God of War: Wie die nordische Mythologie im Spiel umgesetzt wurde

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Nachdem Kratos den Olymp aufgemischt hat, begab er sich in ein komplett neues Territorium: Midgard, das zu den neun Reichen gehört. Als der Spartaner zum Aufbruch gezwungen wurde, traf er auf viele nordische Götter und andere mythische Figuren. Inwiefern die Entwickler dabei die Mythen der vorchristlichen Zeit Skandinaviens berücksichtigt haben, erfahrt ihr jetzt.

Der Yggdrasil und die neun Reiche

Sechs von neun Welten dürft ihr in God of War erkunden. Jede davon stammt aus der nordischen Mythologie und wurde detailgetreu nachgebildet.

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Eine Übersicht dazu:

  • Midgard: Welt der Menschen
  • Alfheim: Reich der Elfen
  • Niflheim: Reich des Eises
  • Muspelheim: Reich des Feuers
  • Helheim: Reich der Toten
  • Jötunheim: Reich der Riesen

All diese Welten sind – sowohl in der Mythologie als auch im Spiel – um den sogenannten Yggdrasil angesiedelt. Damit ist der Weltenbaum gemeint, der die verschiedenen Orte miteinander verbindet. Seine Äste und Zweige erstrecken sich über die gesamte Welt. Deswegen kann Kratos über ihn die oben aufgezählten Welten betreten.

In der Fortsetzung dürft ihr übrigens alle neun Welten unsicher machen. Hinzu kommen Svartalfheim, Vanaheim und Asgard.

Baldurs Schwäche: der Mistelzweig

Für Baldur dient der germanisch-nordische Gott Balder als grobes Vorbild. Als dieser eines Tages von seinem eigenen Tod träumt, bittet seine Mutter jedes Tier und jede Pflanze darum, Balder keinesfalls zu verletzen. Lediglich eine sehr junge Mistel wurde von Frigg missachtet, was Loki nicht entgangen ist. Der gefährliche Gott beauftragte Balders blinden Bruder damit, Balder mit einem Mistelzweig zu ermorden. Genau das tat er letzten Endes auch.

Auch in “God of War” ist ein Mistelzweig der Grund für den Tod: Im entscheidenden Kampf verletzt er sich an einer Mistel von Atreus’ Gurt, wobei er seine Unsterblichkeit verliert. Daraufhin kann Kratos ihn endgültig besiegen.

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Tatsächlich ist Baldur vom Wesen her ganz anders als sein Vorbild. In der nordischen Mythologie ist er aber kurz nach der Bemerkung seiner Unverwundbarkeit gestorben. Im Spiel hingegen musste er lange Zeit mit diesem Fluch auskommen, was ihn offensichtlich in den Wahnsinn getrieben hat.

Freya nimmt Friggs Platz ein

Im Spiel ist Balders Mutter nicht Frigg, sondern Freya. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Göttinnen, die jedoch viele Gemeinsamkeiten haben. Viele glauben deshalb, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Anscheinend hat sich Sony Santa Monica für Freya entschieden, weil sie die bekanntere Figur ist.

Jedenfalls ist Freya eine Wanengöttin und kennt sich im Spiel aus diesem Grund hervorragend mit Magie aus.

Das Geheimnis hinter Atreus

Atreus ist nicht nur halb Gott, sondern auch halb Riese! Während sein Vater zur Hälfte ein Gott ist, gehörte seine Mutter zu den Riesen. Diese werden als Jötunn oder Jötnar bezeichnet. Zwar sind sie größer als die Menschen, jedoch nicht größer als die Götter.

Doch Kratos’ Sohn ist nicht nur Gott und Riese zugleich: Eigentlich sollte er Loki heißen, der in der nordischen Mythologie als Gottheit des Feuers bekannt ist. Wie oben beschrieben war Loki für den Tod von Balder verantwortlich, während im Spiel Atreus Baldurs Ende herbeiführt. Im Endeffekt war also dieselbe Person für Baldurs Tod verantwortlich.

Gleich mehrere Ähnlichkeiten haben Atreus und Loki: Beide sind unberechenbar und neigen dazu, emotional zu werden. Zudem fragt sich Atreus nach der Offenbarung seines göttlichen Statuses, ob er sich in ein Tier verwandeln kann. Genau das ist eine Fähigkeit, die Loki beherrscht.

Fayes wirklicher Name

Der richtige Name von Atreus’ Mutter ist eigentlich Laufey, nicht Faye. Sie war laut der Erzählung die Mutter von Loki, dessen Rolle im Spiel Atreus einnimmt. Ihr Mann hingegen war in mythologischer Hinsicht der Riese Fárbauti, dessen Beschreibung “gefährlicher Schläger” recht gut auf Kratos zutrifft. Im Spiel gehörte übrigens sie selbst zu den Riesen und nicht ihr Mann.

Die Söhne Thors

Während ihrer Reise durch die verschiedenen Welten trifft das Vater-Sohn-Duo auf Magni und Modi, die Söhne des Donnergottes Thor. Über diese beiden Figuren ist nur sehr wenig bekannt.

Ein Fakt ist aber interessant: Sie sollen zu den wenigen gehören, die Ragnarök überlebt haben. In der Interpretation von Sony Santa Monica verlieren sie allerdings im Kampf gegen Kratos und Atreus ihr Leben.

Der geköpfte Mann

Ein weiterer wichtiger Charakter ist Mimir. Er bezeichnet sich als den klügsten lebenden Mann. Selbst Asgards König Odin pflegte einst Kontakt zu ihm, um von seiner Weisheit zu profitieren. In beiden Erzählungen verliert er schließlich seinen Kopf.

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Seine Enthauptung mitsamt seiner Wiederbelebung läuft im Spiel jedoch anders ab: In der mythischen Erzählung verlor er seinen Kopf in einer Schlacht zwischen den Asen und den Wanen. In “God of War” erledigt das Kratos auf Wunsch von Mimir selbst. Hier nutzt anschließend der spartanische Protagonist den geköpften Gott als Berater – was einst Odin tat. Für seine Wiederbelebung ist übrigens nicht Odin zuständig, sondern Freya.

Die Seeschlange aus der Zukunft

Im See der Neun lebt die Midgardschlange, auch Jörmungandr genannt. Entgegen den  Erwartungen präsentiert sie sich friedlich und hilft unseren beiden Helden gleich mehrfach. Dabei erfahren sie: In einem brachialen Kampf mit der Gottheit Thor ist sie angeblich aus der Zukunft gefallen und in der aktuellen Zeit gelandet.

Geht es nach der nordischen Mythologie, wurde die Midgardschlange von Loki gezeugt. Wie erwähnt sollte im Spiel eigentlich Atreus so heißen. Und tatsächlich schützt die riesige Seeschlange den Jungen im Kampf gegen Baldur. Dass sie gerade ihrem Vater zur Hilfe eilt, macht durchaus Sinn.

Kriegswaffen von den Zwergenschmieden

Neben Göttern, Riesen und anderen Kreaturen haben auch Zwerge in “God of War” einen Auftritt. Die Rede ist von Brokkr und Sindri, die genau wie viele ihrer Artgenossen als Schmiede arbeiten. Die zwei sind ausgezeichnet darin, mächtige Kriegswaffen herzustellen. Deshalb fungieren sie in der spielerischen Umsetzung als Ladenbesitzer, bei denen Ausrüstung gekauft und verbessert werden kann.

Die übermächtigen Walküren

Die neun Walküren haben so einige Spieler zur Verzweiflung gebracht. Ihr habt es hier mit nordischen Kriegerinnen zu tun, die zum König der Götter gehören: Odin. Von ihm wurden sie einst damit beauftragt, gefallene Kämpfer vom Schlachtfeld zu holen und nach Valhalla zu bringen.

Die Verbindung zwischen Erde und Himmel

Von der Hexe (die sich später als Freya herausstellt), erfährt Kratos folgendes: Nur mit dem Licht des Bifrösts kann der scheinbar unüberwindbare Odem durchbrochen werden. Damit ist in der Mythologie die Regenbogenbrücke zwischen dem Reich der Menschen und dem Reich der Götter gemeint. Sie verbindet also die irdische Welt mit dem Himmelsreich.

Im Action-Adventure dient diese Lichtbrücke dazu, binnen Sekunden von Welt zu Welt reisen zu können.

Thors mächtiger Kriegshammer

Thors Hammer nennt sich Mjölnir. Zu sehen ist diese Waffe im geheimen Ende, als Kratos und Atreus einen ungemütlichen Besuch vom Donnergott erhalten. Kein Wunder, schließlich haben die beiden seine zwei Söhne auf dem Gewissen. Bevor die Szene endet, wird der Fokus auf seinen anfangs erwähnten Hammer gelenkt.

Beim Mjölnir handelt es sich um eine der mächtigsten Waffen von allen neun Welten. Geschmiedet wurde der Hammer von den Zwergen Brokkr und Sindri. Der einzige Unterschied dabei: Im Spiel beauftragte Odin die Zwergenschmiede mit der Erschaffung, während in der mythischen Erzählung Loki dafür verantwortlich war.

Ein interessantes Merkmal: Der Kriegshammer kommt stets zu Thor zurück, nachdem er diesen geworfen hat. Das Gleiche ist bei Kratos’ Levithian-Axt zu beobachten. Und warum? Auch diese Waffe wurde von Brokkr und Sindri erschaffen.

Wandmalerei am Berg

Kurz bevor Kratos und Atreus die Asche von Faye/Laufey auf dem höchsten Gipfel der neun Welten verstreuen, stoßen sie auf Wandmalereien. Sie stammen von den Riesen, die schon vor den Göttern existiert haben. Weil diese übernatürlichen Kreaturen in die Zukunft schauen können, haben sie Kratos’ Reise prophezeit. Auch Faye/Laufey, die zu den Riesen gehörte, hat die Ereignisse vorhergesehen.

Die Prophezeiung von Ragnarök

Teil zwei dreht sich voll und ganz um den Untergang der Götter. Geht es nach der nordischen Sage, geht die Welt unter, um eine neue zu erschaffen. Auch hier ist das Ableben von Balder/Baldur das erste Anzeichen von Ragnarök. Kurze Zeit später beginnt nämlich der Fimbulwinter, eine Eiszeit mit unerbittlicher Kälte. Es ist die erste von vier Katastrophen, die den Weltuntergang einleitet.

Die Ragnarök-Prophezeiung wurde in historischen Gedichten aufgezeichnet, unter anderem der Völuspá. Die abgewandelte Erzählung im Spiel macht die beiden Protagonisten zum Auslöser für das fatale Ereignis: Odin erhielt eine Vorhersage, die ihm den Weltuntergang mitteilte. So sollen ein weißer Geist (Kratos ist gemeint) und sein Sohn Ragnarök wesentlich früher als gedacht auslösen.

Wie genau der Götter-Untergang in “God of War: Ragnarök” umgesetzt wurde, erfahrt ihr am 9. November. Dann erscheint das Finale der nordischen Saga für PlayStation 5 und PlayStation 4.

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Written by Horst Klein

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